… und mehr als 10 Tage keine Möglichkeit, in einem Auslauf zu toben und sich abzureagieren… das war zu viel… Im Ergebnis galoppierte Norton Commander in der letzten Ecke als noch die Hoffnung bestand, er könne ein Platzgeld abbekommen… Schade! Aber es war für alle Beteiligten eine tolle Erfahrung und für uns eine riesige Ehre in dem mit 1.000.000 Dollar dotiertem International Trot auf Yonkers Raceway für Deutschland an den Start gehen zu dürfen.
Auf mein-trabrennsport.de konnten wir zu diesem Spektakel Folgendes lesen:
Extrem kurvengängiger Weltmeister
(nn) Yonkers / New York, Samstag, 12. Oktober 2019. Forza Italia! In eine so nicht zu erwartende Demonstration des Benjamins mündete die 41. Auflage des International Trot, zugleich die fünfte nach seiner Wiedergeburt 2015 aus 20-jährigem Dornröschenschlaf, in der die Nordamerikaner wie so häufig nur Zuschauer im eigenen Land waren, als es an die Verteilung der besseren Prämien ging.
Auf den finalen 400 Metern wurde Holger Ehlerts neuer Diamant Zacon Gio seinem in die Neue Welt vorauseilenden Ruf auf jedem Zoll gerecht, nicht nur rasend schnell, sondern auch kurvengängig wie ein Motorradweltmeister zu sein. In den engen Bögen der 800-Meter-Bahn von Yonkers Raceway, für die er in seiner italienischen Heimat im Gegensatz zu den übrigen europäischen Gästen kräftig und erfolgreich hatte üben können, spielte er beides, von Roberto Vecchioneexzellent in Szene gesetzt, wuchtig aus und vermöbelte den Rest nach Strich und Faden.
Wehe, wenn er losgelassen! Als der 55-jährige seinen Partner aus idealer Lage im zweiten Paar außen kurz vom Einbiegen in den „final turn“ endlich in Spur drei lancierte, legte der los, als gäbe es nichts Schöneres denn wie ein Irrwisch durch die Kurven zu flitzen. Wie an der Schnur gezogen knatterte der am 25. April 2015 auf dem Gestüt der Scuderia Bivans geborene Dunkelbraune an die bis dahin führende Atlanta heran und vorbei, als träte diese auf der Stelle (was sie letztlich auch tat), bog mit drei Längen Vorsprung auf die kurze Zielgerade und gab davon nicht ein Fitzelchen her. Ganz früh durfte sich Vecchione seiner Sache sicher sein und die Hände herunter- bzw. zum Jubeln hochnehmen. Ähnlich heiß her wird’s in der Heimat gegangen sein. Der zwölfte Sieg an der Strippe, der neunte in diesem Jahr (zuvor durchweg in Prüfungen seiner Altersklasse) in einem Stil, der himmelhoch jauchzen lässt, nährt die Hoffnung der „Tifosi“, endlich einen würdigen Nachfolger des großen Varenne gefunden zu haben.
21 Siege aus lediglich 29 Versuchen stehen für Zacon Gio nunmehr zu Buche, dazu neben den 438.662 Euro, mit denen er laut ippica.biz über den Atlantik gereist war, jene 500.000 Dollar, die für den ersten Auslandsstart des Ruty-Grif-Sohnes in der Kasse von Besitzer Giuseppe Franco klappern. Da allerdings fehlt noch einiges bis zu jenen 4,8 Millionen Euro von „il capitano“ (an dessen echter Gewinnsumme scheiden sich seit Jahrzehnten viele Geister), mit denen jener bis zur Ablösung durch den fünffachen Euro-Millionär Timoko zum gewinnreichsten Traber aller Zeiten avanciert war. Varenne konnte die inoffizielle Mitteldistanz-WM nie gewinnen, weil sie zu seiner aktiven Zeit schlicht in der Versenkung verschwunden war; Italien feierte den dritten Triumphmarsch eines der Ihren nach Delfo (1977 noch auf Roosevelt Raceway) und Twister Bi (2017 in Rennrekordzeit von 1:10,7).
„Es lief wunderbar, weil Uza Josselyn nicht an Atlanta vorbeikam und ich hinter der Schweizerin ein bombastisches Rennen bekam – besser konnte es gar nicht laufen. Er war übers gesamte Jahr bestens in Schuss, hat auf 800-Meter-Bahnen viele Bestzeiten gebrochen und ist ohnehin einer, der nie aufgibt“, sprudelte es aus dem mit der Nachmittagssonne um die Wette strahlenden Vecchione hervor. Holger Ehlert, vor drei Jahrzehnten nach Italien ausgewanderter Ruhrpöttler, war „nur besorgt, weil die beiden Stuten es nach dem ersten Krieg ausgesprochen langsam haben angehen lassen. Da kannst du schon mal eine böse Überraschung erleben, wenn sie am Ende in der Lage sind, kräftig Fersengeld zu geben.“
Konnten sie aber nicht, wobei speziell Atlanta eine krasse Enttäuschung war. „Als ich sie nach drei Vierteln das erste Mal antickte und weniger als sonst kam, ahnte ich, dass wir in mächtige Schwierigkeiten geraten würden“, resümierte Yannick Gingras, und Trainer Ron Burke ergänzte: „Das war nicht die Atlanta, die wir kennen. Keine Frage – Zacon Gio ist ein überragender, ja brillanter Sieger. Doch so sang- und klanglos darf sich meine Stute nach einem Verlauf wie gewünscht nicht ergeben. Irgendetwas hat heute nicht gepasst. Schade, wir hätten Amerika gern besser und erfolgreicher vertreten.“
Und Norton Commander? Der Fuchs mit der mächtigen Blesse und den hochgestiefelten Vorderbeinen bestätigte die aus Startreihe zwei erwachsenen Befürchtungen. Durchweg Laternenträger der zweiten Gefechtslinie, wurde er an der letzten Ecke beim Versuch, bei nunmehr höllischem Knast etwas Boden wettzumachen, vom unmittelbar vor ihm liegenden Cruzado dela Noche in Spur vier gedrängt, reagierte mit einer Galoppade und konnte sich die ohnehin nur noch sehr vagen Hoffnungen auf eine Prämie komplett abschminken. Zu allem Überfluss kehrte der Mommert-Hengst mit einem blutenden Ballentritt in den Stall zurück. Ähnlich riss es den „roten Norweger“ Lionel, seines Zeichens, in der Innenspur aus dem Takt, als es in den Einlauf ging, so dass es auch für den Vorjahrszweiten lautete: Außer Spesen und einem langen Ausflug nichts gewesen.
Auf den finalen 400 Metern wurde Holger Ehlerts neuer Diamant Zacon Gio seinem in die Neue Welt vorauseilenden Ruf auf jedem Zoll gerecht, nicht nur rasend schnell, sondern auch kurvengängig wie ein Motorradweltmeister zu sein. In den engen Bögen der 800-Meter-Bahn von Yonkers Raceway, für die er in seiner italienischen Heimat im Gegensatz zu den übrigen europäischen Gästen kräftig und erfolgreich hatte üben können, spielte er beides, von Roberto Vecchioneexzellent in Szene gesetzt, wuchtig aus und vermöbelte den Rest nach Strich und Faden.
Wehe, wenn er losgelassen! Als der 55-jährige seinen Partner aus idealer Lage im zweiten Paar außen kurz vom Einbiegen in den „final turn“ endlich in Spur drei lancierte, legte der los, als gäbe es nichts Schöneres denn wie ein Irrwisch durch die Kurven zu flitzen. Wie an der Schnur gezogen knatterte der am 25. April 2015 auf dem Gestüt der Scuderia Bivans geborene Dunkelbraune an die bis dahin führende Atlanta heran und vorbei, als träte diese auf der Stelle (was sie letztlich auch tat), bog mit drei Längen Vorsprung auf die kurze Zielgerade und gab davon nicht ein Fitzelchen her. Ganz früh durfte sich Vecchione seiner Sache sicher sein und die Hände herunter- bzw. zum Jubeln hochnehmen. Ähnlich heiß her wird’s in der Heimat gegangen sein. Der zwölfte Sieg an der Strippe, der neunte in diesem Jahr (zuvor durchweg in Prüfungen seiner Altersklasse) in einem Stil, der himmelhoch jauchzen lässt, nährt die Hoffnung der „Tifosi“, endlich einen würdigen Nachfolger des großen Varenne gefunden zu haben.
21 Siege aus lediglich 29 Versuchen stehen für Zacon Gio nunmehr zu Buche, dazu neben den 438.662 Euro, mit denen er laut ippica.biz über den Atlantik gereist war, jene 500.000 Dollar, die für den ersten Auslandsstart des Ruty-Grif-Sohnes in der Kasse von Besitzer Giuseppe Franco klappern. Da allerdings fehlt noch einiges bis zu jenen 4,8 Millionen Euro von „il capitano“ (an dessen echter Gewinnsumme scheiden sich seit Jahrzehnten viele Geister), mit denen jener bis zur Ablösung durch den fünffachen Euro-Millionär Timoko zum gewinnreichsten Traber aller Zeiten avanciert war. Varenne konnte die inoffizielle Mitteldistanz-WM nie gewinnen, weil sie zu seiner aktiven Zeit schlicht in der Versenkung verschwunden war; Italien feierte den dritten Triumphmarsch eines der Ihren nach Delfo (1977 noch auf Roosevelt Raceway) und Twister Bi (2017 in Rennrekordzeit von 1:10,7).
„Es lief wunderbar, weil Uza Josselyn nicht an Atlanta vorbeikam und ich hinter der Schweizerin ein bombastisches Rennen bekam – besser konnte es gar nicht laufen. Er war übers gesamte Jahr bestens in Schuss, hat auf 800-Meter-Bahnen viele Bestzeiten gebrochen und ist ohnehin einer, der nie aufgibt“, sprudelte es aus dem mit der Nachmittagssonne um die Wette strahlenden Vecchione hervor. Holger Ehlert, vor drei Jahrzehnten nach Italien ausgewanderter Ruhrpöttler, war „nur besorgt, weil die beiden Stuten es nach dem ersten Krieg ausgesprochen langsam haben angehen lassen. Da kannst du schon mal eine böse Überraschung erleben, wenn sie am Ende in der Lage sind, kräftig Fersengeld zu geben.“
Konnten sie aber nicht, wobei speziell Atlanta eine krasse Enttäuschung war. „Als ich sie nach drei Vierteln das erste Mal antickte und weniger als sonst kam, ahnte ich, dass wir in mächtige Schwierigkeiten geraten würden“, resümierte Yannick Gingras, und Trainer Ron Burke ergänzte: „Das war nicht die Atlanta, die wir kennen. Keine Frage – Zacon Gio ist ein überragender, ja brillanter Sieger. Doch so sang- und klanglos darf sich meine Stute nach einem Verlauf wie gewünscht nicht ergeben. Irgendetwas hat heute nicht gepasst. Schade, wir hätten Amerika gern besser und erfolgreicher vertreten.“
Und Norton Commander? Der Fuchs mit der mächtigen Blesse und den hochgestiefelten Vorderbeinen bestätigte die aus Startreihe zwei erwachsenen Befürchtungen. Durchweg Laternenträger der zweiten Gefechtslinie, wurde er an der letzten Ecke beim Versuch, bei nunmehr höllischem Knast etwas Boden wettzumachen, vom unmittelbar vor ihm liegenden Cruzado dela Noche in Spur vier gedrängt, reagierte mit einer Galoppade und konnte sich die ohnehin nur noch sehr vagen Hoffnungen auf eine Prämie komplett abschminken. Zu allem Überfluss kehrte der Mommert-Hengst mit einem blutenden Ballentritt in den Stall zurück. Ähnlich riss es den „roten Norweger“ Lionel, seines Zeichens, in der Innenspur aus dem Takt, als es in den Einlauf ging, so dass es auch für den Vorjahrszweiten lautete: Außer Spesen und einem langen Ausflug nichts gewesen.
Während die lange Reise nach New York mit anschließender Quarantäne für die sonst so zuverlässige Bahia Quesnot, laut Zuchtbuch einzige Vertreterin der „Grande Nation“, im Galopp endete, als der Startwagen beschleunigte, fetzten Atlanta (3) und Uza Josselyn (4) mit vollen Segeln los. Gingras dachte trotz 400 Meter Dauerdrucks der ins dänische Zuchtbuch eingetragenen Französin in Schweizer Diensten gar nicht daran, die Spitze preiszugeben, und weil innen Åke Svanstedt mit dem zehnjährigen Alterspräsidenten Slide so Easy (1) die Lücke geschmeidig zunagelte, musste Uza Josselyn durch die Todesspur. Das war Wasser auf die Mühlen Vecchiones, der sich sofort an die Love-You-Tochter koppelte und dort nicht mehr bis zum gnadenlosen Überfall wegrührte. Hinter ihm reihten sich Guardian Angel Ås, Cruzado dela Noche und Norton Commander auf, innen bildete Lionel hinter Marion Marauder das Schlusslicht.
Das vordere Geschehen auf der Zielgeraden ist bereits ausführlich kommentiert worden. Erst Uza Josselyn, dann unerwartet Atlanta streckten krass die Waffen, als Zacon Gio mit Hurra losbrauste. Streng innen entlang nutzte Slide so Easy den kürzesten Weg zu einem nie und nimmer erwarteten Ehrenplatz, der dem von Flemming Jensen gecoachten Rappwallach beim 95. Auftritt den größten Batzen „ever“ bescherte. Marion Marauder, 2017 Zweiter, 2018 Fünfter, fühlte sich auf der preisgünstigen Innenbahn bestens aufgehoben und preschte auf Platz drei – auch für den Triple-Crown-Sieger 2016 der größte Input dieser für ihn überaus durchwachsenen Saison, in der der Muscle-Hill-Sohn weiter auf den ersten Volltreffer warten muss. Guardian Angel Ås hielt eine Länge dahinter Cruzado dela Noche überaus leicht in Schach, der nicht im Entferntesten an seinen 312:10-Vorjahrescoup heranreichte.
International Trot (int. Einladungsrennen)
2011m Autostart, 1.000.000 USD
1. Zacon Gio 11,7 Roberto Vecchione 21,5
4j.dklbr. Hengst von Ruty Grif a.d. My Glade Font SM von Yankee Glide
Be: Giuseppe Franco; Zü: Scud. Bivans; Tr: Holger Ehlert
2. Slide So Easy 3. Marion Marauder 4. Guardian Angel Ås 5. Cruzado dela Noche 6. Uza Josselyn 7. Atlanta 8. Lionel 9. Norton Commander Bahia Quesnot |
12,0 Åke Svanstedt 12,2 Scott Zeron 12,3 Tim Tetrick 12,5 Brian Sears 12,8 Erik Adielsson 13,1 Yannick Gingras 13,2g Göran Antonsen 13,8g Conrad Lugauer agh. Junior Guelpa |
231 410 97 330 60 49 387 465 69 |
Sieg: 21,5; Richter: überlegen 3¼ – 1¾ – 1 – 2¼ – 2½ – 3½ – ¾ Länge; 10 liefen
Wert: 500.000 – 250.000 – 120.000 – 80.000 – 50.000 USD
Video: https://www.canalturf.com/videos-courses/25095_video-du-yonkers-international-trot-at-empire.html
… und das Rennen aus der Sicht von Tim Tetrick: https://www.youtube.com/watch?v=BMesOOG0jgg